Erinnerungskultur -

Jüdische Ärztinnen und Ärzte in der NS-Zeit

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Das Gymnasium Mering lud unser Mitglied Dr. Elisabeth Friedrichs für den 6. Februar zu einem Vortrag ein zum Thema „Jüdische und politisch missliebige Ärztinnen und Ärzte aus Augsburg in der NS-Zeit“. Das Gymnasium ist Teil des Schulnetzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Die Geschwister Scholl sind neben anderen Personen prominent am Schulgebäude abgebildet. Das Thema Nationalsozialismus ist Unterrichtsstoff für die 9. Klassen im Gymnasium, daher war der gesamte Jahrgang der 9. Klasse des Gymnasiums anwesend. Im Vortrag berichtete Dr. Friedrichs anhand von konkreten Beispielen, wie Jüdinnen und Juden in der NS-Zeit zunehmend misshandelt, später fast alle vernichtet wurden. Im Mittelpunkt des Vortrags standen drei Personen und deren Familien:

Steinzeitbohrer selber basteln – eine Zeitreise der besonderen Art

 Anfang Dezember kamen die Schüler*innen der sechsten Klassen im Rahmen des Geschichtsunterrichts zu einem besonderen Erlebnis, denn der Archäologe Lothar Breinl führte sie über einen anschaulichen Vortrag in die Steinzeitarchäologie ein, wobei er natürlich auch zeigte, wie in der Steinzeit Feuer gemacht wurde. Im anschließenden Workshop konnten dann die Schüler*innen selbstständig experimentieren, indem sie selbst steinzeitliche Bohrer bauten, Höhlenmalereien gestalteten oder selbst Steinzeitschmuck in Form von Kettenanhängern herstellten. Am Ende waren sich nahezu alle einig, dass Geschichtsunterricht in dieser Form gerne öfter stattfinden könnte.

(Lc)

Stolperstein-Verlegung in Mering

 

Stolpersteinbild

Am 1. Dezember 2023 fand im Rahmen unseres P-Seminars eine bewegende Stolpersteinverlegung statt. Die Veranstaltung begann mit einer einführenden musikalischen Darbietung, die die Atmosphäre in der Färbergasse geprägt hat. Die Musik diente nicht nur als künstlerischer Ausdruck, sondern schuf auch eine emotionale Verbindung zu der Geschichte, die im Mittelpunkt des Tages stehen sollte. Der eigentliche Höhepunkt der Veranstaltung war die Präsentation des Stolpersteins. Dieser kleine, aber bedeutungsvolle Gedenkstein wurde feierlich enthüllt und fand somit seinen Platz im öffentlichen Raum. Hintergrundinformationen über Magdalena Rill wurden während der Veranstaltung geteilt, um die Erinnerung an das Schicksal ihrer Person lebendig zu halten und die Bedeutung des Stolpersteins zu unterstreichen. Die über viele Jahre inhaftierte Frau wurde im Februar 1943 aus der JVA Aichach nach Auschwitz gebracht, wo sie ihrem Schicksal, der Vernichtung durch Arbeit, nicht entgehen konnte. Sie starb entkräftet kurz darauf. Ihr Schicksal teilen über 360 weitere Frauen aus der Haftanstalt Aichach, die in insgesamt 7 Gefangenentransporten deportiert wurden. Es handelte sich dabei um Zuchthausgefangene und Frauen aus der Sicherungsverwahrung, wie Magdalena Rill, aber auch um jüdische und polnische Frauen und Sintizje und Romnja. Ihrer wird seit vergangenem Jahr durch ein Mahnmal vor dem Stadtarchiv Aichach gedacht. Die Aufarbeitung ihrer Schicksale erfordert noch viel Arbeit. Die Stolpersteinverlegung stellte nicht nur einen Gedenkakt dar, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte und zur Sensibilisierung für die Gräueltaten vergangener Zeiten. Ein herzliches Dankeschön gilt allen Teilnehmern, Unterstützern und Organisatoren, die dazu beigetragen haben, diese Veranstaltung zu einem bedeutsamen und respektvollen Moment zu machen. Möge die Erinnerung an diejenigen, denen die Stolpersteine gewidmet sind, weiterleben und uns zu einer Gesellschaft inspirieren, die sich für Gerechtigkeit und Mitmenschlichkeit einsetzt.

 

Stolpersteine - Projekt des P-Seminars Geschichte 


IMG 5306Im Rahmen des P- Seminars Geschichte organisierten die Schülerinnen des kommenden Abiturjahrgangs innerhalb des letzten Schuljahres eine Stolpersteinverlegung, welche am 26.10.2021 in Ried stattfand.

Das Projekt befasst sich mit dem Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Der verlegte Stolperstein erinnert an Viktoria Kauth. Sie wurde am 23.08.1913 in der Gemeinde Ried geboren. Aufgrund einer psychischen Erkrankung wurde sie zu einem Opfer der Euthanasie, ein Euphemismus für „schöner Tod“. Die menschenverachtende, nationalsozialistische Ideologie stigmatisierte angeborene Erkrankungen, zwang zur Sterilisation und systematisierte schließlich auch die planvolle Ermordung von Menschen mit Behinderungen unter dem Vorwand der „Rassenhygiene“. Ein Probelauf der Tötungsmaschinerie für den Holocaust. 

Viktoria Kauth wurde nach Aufenthalten in der Uni-Klinik in München und in der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar 1940 in die Tötungsanstalt Schloss Hartheim deportiert und dort - 27jährig-  noch am Ankunftstag ermordet. 

Bei der Verlegung des Stolpersteins informierten die Schülerinnen des P-Seminars über die historischen Hintergründe und erzählten berührend vom Schicksal Viktorias. Die Verlegung des Stolpersteins wurde während der Gedenkveranstaltung von Gunter Demnig, dem Initiator des Stolpersteineprojekts, persönlich vorgenommen. Wir danken allen, die bei der Verlegung dabei waren und im Besonderen noch einmal Herrn Jürgen Bode, Archivar in Ried, für seine Hilfe und Unterstützung. 

Corinna Schmidt